It's time to say goodbye...

Jetzt ist meine Zeit als Au-Pair endgültig abgelaufen... Aber wenn das eine Abenteuer vorbei ist, kann nun das nächste beginnen ;). Aber in diesen Blogeintrag möchte ich noch einmal meine Eindrücke über meine Zeit in China zusammenfassen, sodass ihr noch einmal einen Überblick über die Sachen erhalten, die mir im Kopf hängen geblieben sind! 

 

Am besten fangen wir einmal ganz vorne bei den „cultural shocks“, die man hier so erlebt, an... Dabei ist natürlich das Essen ein ganz wichtiger Aspekt: Mein Problem ist nur, dass Chinesen einfach gerne immer dasselbe Essen, was auf Dauer einfach unheimlich langweilig ist! 

 

Hier sind 7 Dinge, die ihr über die chinesische Esskultur wissen solltet: 

1. Tischmanieren gibt es nicht (vor allem nicht in Restaurants, denn diese werden wie Schlachtfelder verlassen – und das ist nicht übertrieben...)

2. Im Fleisch sind immer noch die Knochen bzw. im Fisch die Gräten enthalten, die man dann beim Essen aus dem Mund fischen muss... (Da bin ich doch echt froh Vegetarierin zu sein ;))

3. Normalerweise besteht das Geschirr nur aus Stäbchen, Löffel und Schüsseln (weder Gabel und Messer noch Teller sind in China verbreitet)

4. Die Tischordnung hatte immer einen bestimmten Sinn (und ist niemals zufällig...)

5. Einen Backofen gibt es in der traditionellen, chinesischen Küche nicht, denn die meisten Gerichte sind entweder gebraten oder gedämpft!

6. Die Rechnung wird niemals geteilt!!! Wenn man mit anderen Leuten Essen geht, spricht man von sich aus vorher eine deutliche Einladung aus oder es kommt von der anderen Seite... Der Gastgeber sollte auch immer frühzeitig da sein, um das Essen für alle zu bestellen! (Denn wer bezahlt, der entscheidet auch was gegessen wird ;)...)

7. Essen wird immer geteilt!: In der Mitte des Tisches stehen immer unzählige Gerichte, die sich Alle teilen (ähnlich wie man das mit den Tapas aus Spanien kennt)... Niemals bestellt man einfach ein Gericht für sich! So sind auch die Tische in der Regel bzw. in wirklich chinesischen Restaurants Rundtische mit einer Drehscheibe oben drauf ;)...

 

Dann kommen wir mal zu ganz typischen chinesischen Gerichten und zu dem allbekannten chinesischen Streetfood: 

1. „Chifan“ (Reissuppe) ist wohl das bekannteste und verbreitetste chinesische Frühstück, ob einfach so oder mit Fisch oder,oder, oder...

2. „Youtiao“ (fettgebackenes Brot) mit „doujiang“ (Sojamilch) ist chinesisches Frühstück, dass man an jeder Straßenecke und in vielen Fastfood-Restaurants zu essen bekommt ;)...

3. Ansonsten heißt es natürlich immer „mifan, mifan, mifan“ (Reis)!!! Diesen gibt es in allen unterschiedlichen Farben, Formen etc., aber er gehört einfach zu jedem chinesischen Essen auf den Tisch... Normalerweise wird er im Reiskocher gekocht und gar nicht gewürzt, sodass er klebrig ist und nach nichts schmeckt. Aber so soll es auch sein, denn die anderen Gerichte, die auf dem Tisch stehen, sollen mit dem Reis vermischt werden, sodass sich daraus dann er jeweilige Geschmack ergibt. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich echt erstmal genug Reis gegessen habe!!!

4. Chinesen stehen auf „tang“ (Suppe), aber jetzt nicht so wie wir uns das vorstellen als richtige Suppe, sondern eher so Brühe, die entweder zu den anderen Gerichten gegessen oder aber einfach darüber gekippt wird. Vor allem „miantiao“ (Nudeln) werden immer in einer Suppe serviert, denn „trockene Nudeln“ gelten für die meisten Chinesen als ungesund.

5. „Huoguo“ (Hotpot) als das beliebteste „Auswärtsessen“! Für Zuhause ist es natürlich viel zu aufwendig und schließlich gibt es ja überall extra „Hotpot-Restaurants“. Was dieser sogenannte „Feuertopf“ aus der Sichuan-Provinz ist, habe ich euch ja schon einmal ausführlich erklärt... 

6. „Baozi“, „Mantou“ und „Jiaozi“ gehören zum sehr beliebten chinesischen Streetfood... „Jiaozi“ sind Dumplings, die es mit unterschiedlichsten Füllungen (nur niemals vegetarische :( ) und meistens in einer Suppe gibt. „Mantou“ sind einfach gedämpfte Teigtaschen ohne jegliche Füllung, während „baozi“ mit Gemüse, Fleisch oder auch Süßem gefüllt sein können ;)... So gehört vor allem der „caibao“ (gedämpfte Teigtasche mit Gemüsefüllung) zu einem meiner chinesischen Lieblingsessen <3.

7. Shanghais Spezialität Nummer 1 ist natürlich im Bereich der Meeresfrüchte zu finden, da die Stadt ja direkt am Wasser liegt... „Xiaolong Bao“ sind gefüllte Dumplings mit einer Art Krabbensuppe, von denen es die Besten der Stadt in den „Yu Gardens“ gibt (, wo man unter Umständen sogar eine knappe Stunde anstehen muss, um diese kaufen zu können!)

 

Einer der wichtigsten Aspekte für meine Entscheidung ein Au-Pair in China zu machen, war definitiv auch die Sprache! Ich fand Mandarin schon immer sehr interessant, weil es im Vergleich zu romanischen Sprachen einfach mal etwas komplett Anderes ist. Mittlerweile finde ich Mandarin aber nicht nur interessant, sondern es macht mir wahnsinnig viel Spaß im Alltag immer wieder etwas Neues zu lernen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und endlich mehr und mehr mich mit den Einheimischen hier verständigen zu können ;)... Trotzdem möchte ich natürlich weiterlernen und das werde ich auch tun, wenn ich nach Deutschland zurückkehre, denn schließlich gibt es auch bei uns Mandarinkurse ;)... 

 

Vielleicht gibt es ja auch unter euch Lesern ein paar Interessenten an der chinesischen Sprache... Zumindest (hoffe ich doch) natürlich die zukünftigen Au-Pairs!!! So möchte ich euch die wichtigsten Dinge, die ihr über diese Sprache wissen solltet, als auch ein kleines „Wörterbuch“ für diejenigen, die einmal selbst nach China reisen möchten, mit an die Hand geben ;)...

1. Wenn ihr die chinesische Sprache erlernen wollt, denkt immer daran, dass ihr doppelt oder man könnte sogar sagen dreifach lernen müsst: die Aussprache (mithilfe von „Pinyin“(römisches Alphabet) UND Tönen) UND die Schriftzeichen (von denen es auch nicht gerade wenige gibt...). Somit ist das Erlernen dieser Sprache wirklich Fleißarbeit! 

2. Vor allem das Sprechen sollte man bei jeder Gelegenheit üben, weil es meiner Erfahrung nach am schwierigsten ist, aber man dabei am besten die gelernten Dinge anwenden kann und am schnellsten sichtbare Erfolge erzielt!

3. Auch wenn der Lernerfolg am Anfang nur sehr gering ist, darf man auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben... Immer am Ball bleiben und dann bin ich mir sicher, dass auf Dauer eure Lernerfolge immer schneller voranschreiten! 

4. Wenn ihr die Sprache erlernt, besteht ein großer Vorteil darin, dass man gleichzeitig auch sehr viel über die chinesische Kultur erlernt: So sagen Familienmitglieder zum Beispiel niemals „bitte“ zueinander, weil diese Höflichkeitsfloskel in der chinesischen Kultur auf ein distanziertes Verhältnis hinweist, was diese „gekünstelte“ Höflichkeit benötigt.

5. Ihr denkt nun bestimmt alle, dass es sehr schwierig ist diese Sprache zu erlernen, aber diese Annahme ist nur teilweise korrekt... Wenn es um Aussprache geht, würde ich definitiv zustimmen, aber bei der Grammatik zum Beispiel nicht, denn es gibt eigentlich fast nie Ausnahmen von der Regel und die Regeln sind ziemlich klar. Mir wurde einmal gesagt das Chinesische sei genau umgekehrt zum Englischen: Im Englischen könne man sehr leicht die Basics erlernen, aber wenn man diese Sprache wie ein Einheimischer sprechen wolle, dann würde es zunehmend komplizierter werden, während im Chinesischen der Einstieg super schwierig wäre, aber wenn man die Logik der Sprache einmal begreife, dann sei es ein Kinderspiel sich zu verbessern... Das habe ich damals natürlich nicht glauben wollen, da mir es fast unmöglich vorkam diese Sprache jemals nur halbwegs zu erlernen, aber mittlerweile kann ich echt nur staunen wie sehr dieses Statement zutreffend ist!!! Also keine Angst haben und bloß nicht aufgeben ;)...

 

Und nun zum kleinen Sprachhelfer für die Chinareise bzw. euren Chinaaufenthalt: 

1. „Ni hao!“ (Guten Tag) und „Zai jian!“ (Auf Wiedersehen) sind die ersten beiden Worte, die man lernen sollte, um den Einheimischen etwas Respekt und Höflichkeit entgegen zu bringen... Dazu gehören des Weiteren natürlich auch „Xie xie!“ (Danke), „Qing!“ (Bitte) und „Duibuqi!“ (Entschuldigung)... Wenn ihr diese Worte beherrscht, werdet ihr schon lächelnd von den Shanghaiern angeschaut werden, da ihr nicht als arrogant und versnobter Europäer rüberkommt!

2. Mit Sicherheit werdet ihr hier mal etwas kaufen wollen und da erkundigt man sich vorher immer besser nach dem Preis, da dieser hier meistens gar nicht angegeben/ausgeschildert ist... Dafür zeigt ihr am besten auf das Produkt, dass ihr kaufen wollte und sagt „Zhege duo shao qian?“ (Wie viel kostet das hier?). Die Antwort werdet ihr auch verstehen, da die Verkäufer euch dann den Preis auf ihrem Taschenrechner zeigen werden! Und die Menge könnt ihr immer mithilfe vom Fingerzeigen bestellen...

3. In Restaurants (also falls ihr richtig chinesisch essen gehen wollt und nicht bei der westlichen, eher nobleren Küche bleibt) kann es etwas schwieriger werden, weil es oftmals nur eine Karte in chinesischen Schriftzeichen gibt... Aber diese ist fast immer mit Bildern versehen, sodass ihr aufgrund des Bildes euch für eine Speise entscheiden könnt. Auf diese zeigt ihr dann beim Aufgeben der Bestellung und sagt „Wo yao chi/he zhege.“ (Das möchte ich essen/trinken. – So sagt man das im Chinesischen...). Wenn ihr dann die Rechnung haben wollt, ruft einfach „Mai dan!“ und der Kellner wird euch diese bringen ;)... Auch wenn die Einheimischen die Keller wie Untertanen herumkommandieren werden, müsst ihr das ihnen ja nicht gleich tun, denn ehrlich gesagt tun mir diese ziemlich Leid und wir als Europäer wissen definitiv besser mit Servicepersonal umzugehen!

4. Als letztes möchte euch noch ein paar wichtige Phrasen fürs Zurechtfinden in der Stadt mit an die Hand geben: Mit „Wo yao qu (hier müsst ihr einen Ort einfügen). Zenme zou?“ fragt ihr nach wie ihr zu einem bestimmten Ort gelangt... Dann könnt ihr euch den Weg entweder auf eurem Stadtplan einzeichnen lassen oder versuchen euch die Handzeichen zu merken ;). Sehr wichtig (vor allem für uns Frauen) ist natürlich die Frage nach den nächstgelegenen Toiletten *haha*: „Xishoujian zai nali?“. Aber eigentlich dürfte das in Shanghai nie ein Problem darstellen, da es unzählige öffentliche Toilette gibt und ansonsten geht ihr einfach ins nächstgelegene Shoppingcenter und dort lassen sich diese immer! finden...

 

Nun aber genug zur Sprache und kehren wir zurück zu meinen Erfahrungen, die ich als Au-Pair bezüglich der Kindererziehung gemacht habe. Denn dies ist erst einmal die Grundlage, um sein eigenes Verhalten dem Kind gegenüber zu bestimmen und das Verhalten der Eltern versuchen zu verstehen! Natürlich liebt jedes Elternteil sein Kind, aber hier in China werden die Kinder von ihren Eltern quasi vergöttert!!! Aufgrund der früheren Ein-Kind-Politik warn Kinder etwas sehr Besonderes und praktisch die Zukunft bzw. der Mittelpunkt der Familie. Und genauso werden sie heute immer noch behandelt: als Prinz oder halt Prinzessin... Da fast alle chinesischen Kinder Einzelkinder sind, werden sie einfach komplett verwöhnt und Verhalten sich aufgrund dessen meistens ziemlich arrogant und unsozial ihrer Außenwelt gegenüber. Auch wenn da natürlich nicht gerade vorbildlich ist, können die Kids nichts dafür und die Eltern wollen nur das Beste für ihren „Schatz“, was im Endeffekt heißt ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen ;)... Damit hat man natürlich als Au-Pair am Anfang ziemlich zu kämpfen, da diese Kids zum Beispiel das Teilen absolut nicht gewöhnt sind! Dennoch sind sie sehr warmherzig, aber wissen einfach nicht wie man sich richtig verhält, was man ihnen als Au-Pair wenigstens versuchen kann zu vermitteln – manchmal klappt es und manchmal wird es auch nicht klappen, weil z.B. die Großeltern, Eltern einem in die Quere kommen ;)... Aber das heißt ja nicht, dass man aufhören sollte dem Kind westliche Werte beizubringen! 

 

Ganz wichtig ist auch, dass man aufgrund der „Sonderstellung“ des Kindes versteht, das chinesische Eltern quasi „Helikoptereltern“, d.h. bei Allem immer übervorsichtig sind!!! So durfte ich nie etwas alleine (ohne weiteren Aufpasser) mit dem Kind machen, außer vielleicht mal innerhalb der Gated Community auf einen Spielplatz zu gehen. Das heißt nicht, dass die Eltern euch in irgendeiner Weise überwachen möchten, aber sie möchten immer sichergehen, dass es ihrem Kind gut geht! Und auch euch bzw. dem Au-Pair gegenüber werden sie sich übervorsichtig verhalten und ihre Ängste äußern, wenn man z.B. alleine verreisen oder mal nach Einbruch der Dunkelheit nach draußen gehen möchte. Dieses Verhalten kann man natürlich nicht ändern, sondern sollte einfach versuchen deren Sichtweise zu verstehen und zu respektieren! Aber auf der anderen Seite kann man immer versuchen ihnen die westliche Sichtweise ein Stückchen näherzubringen, was vor allem bei der Erziehung wichtig ist, da die Kids später sonst große Probleme haben werden sich in der westlichen Welt zurechtzufinden! – Das ist natürlich das Ziel der Eltern mit der ganzen Bildung, die sie ihrem Kind ermöglichen: In der Zukunft soll ihr Kind einmal in der westlichen Welt zur Schule gehen, studieren und dort leben, weil sie der festen Überzeugung sind, dass es ihrem Kind dort besser ergehen wird!!! (Und das ist natürlich für alle Eltern das ultimative Ziel: das Wohlergehen ihres Kindes!)

 

Zum Schluss möchte ich noch gerne meine 3 Highlights während meiner Au-Pair-Zeit hier in China mit euch teilen...

1. Mein absoluter Lieblingstag war definitiv Heiligabend <3... Ich hatte mich so sehr vor einem „furchtbaren“ oder gar nicht existentem Weihnachtsfest gefürchtet, sodass es nachher umso erfreulicher war, dass meine Familie sich so viel Mühe gegeben hat mir ein unvergessliches Weihnachten zu bescheren!

2. Einen weiteren unvergesslichen Tag hatte ich zusammen mit meiner neuen Gastfamilie im Disneyland! Aber nicht unbedingt die Achterbahnen oder Shows waren das Besondere, sondern endlich einfach so richtig das Gefühl zu haben so richtig zu einer Familie zu gehören (als Familienmitglied und nicht als „Angestellte“...).

3. Eigentlich ist es eine Kleinigkeit, aber mir hat es einfach sehr viel bedeutet... Anfang Dezember hatte ich endlich die Möglichkeit einmal bei Nacht auf der Bund-Plattform zu stehen und die Skyline von Shanghai bei Dunkelheit zu betrachtet, was einfach unfassbar war! Dieses Gefühl muss man einfach selber erleben, damit ihr euch das vorstellen könnt ;)

 

Damit geht mein Blog über meine Zeit als Au-Pair in China nun endgültig vorbei... Ich hoffe sehr, dass ihr all eure Fragen beantworten konnte! Falls nicht, könnt ihr mir natürlich jederzeit noch die ein oder andere Frage mithilfe der „Kommentarfunktion“ schreiben ;). Abschließend kann ich nur noch ein letztes Mal betonen, wie einzigartig, erlebnis- und erfahrungsreich meine letzten 6 Monate gewesen sind <3. Das war nun mein letzter Blogbeitrag in diesem Blog, wie ich schon zu Beginn erwähnt habe, und ich werde mich dann nächste Woche aus Hong Kong im „neuen Backpackingtrip-Blog“ melden ;)... 

 

Nun ist es auch nicht mehr lange hin bis ich wieder in Deutschland sein werde: der größte Teil ist geschafft!!!

 

Ciao! Ich vermisse euch alle <3 <3 <3

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